Wenn das oben Geschriebene richtig ist, dann wäre es jedem möglich, sich ein Trading-System zurechtzubasteln mit einer Trefferquote von 70-80%, sich also eine kleine Geldmaschine zu bauen. Die Sache muß also einen Haken haben. Die dargestellte Mathematik ist richtig, der Haken liegt darin, daß alle Techniker versuchen, sich eine Geldmaschine zu bauen. Es gibt also einfach zu wenig Leute, die bereit wären, Geld an sie zu zahlen. Nehmen wir als Beispiel den Devisenmarkt: Nur 11% der dortigen Umsätze werden von Firmen oder Privatpersonen getätigt, die die Devisen benötigen, 89% der Umsätze sind rein spekulativer Natur. Da die meisten dieser Spekulanten technische Analyse betreiben, gibt es einfach nicht genügend Leute, um die Gewinne dieser Techniker zu bezahlen. Folgen für die Märkte: Die Folge ist, daß seit der Popularität der technischen Analyse die Märkte immer unruhiger geworden sind, falsche Breaks zeigen,usw. Dies ändert natürlich nichts an der grundlegenden Mathematik, aber es ändert etwas an den Fähigkeiten der Techniker, Gewinne zu erzielen. Denn diese Fähigkeiten hängen auch von ihrem Geldbeutel ab, und wenn technische Signale erst funktionieren nach einem heftigen Move in Gegenrichtung, der sie ausstoppt, dann ist nur noch ein kleiner Teil der Techniker unter den Gewinnern. Fazit: Es reicht also nicht, so wie oben beschrieben, sich eine gewinnende Kombination von Faktoren zu schaffen, sondern man muß lernen mit der gestiegenen kurzfristigen Volatilität der Märkte zurechtzukommen. Der Schlüssel dazu ist Beobachtung und harte Arbeit, man muß die Bewegungen immer genauer verfolgen in verschiedenen Zeitrahmen und auch versuchen, neue, noch nicht bekannte Verfahren anzuwenden. Vor allem muß man der Masse entgehen.Wenn man weiß, daß die Masse z.B. zwei Minuten, fünf Minuten und zehn Minuten nimmt, dann kann es schon viel helfen, wenn man selbst vier und dreizehn Minuten nimmt usw.
Es empfiehlt sich,die beiden nicht zu vermischen, da unterschiedliche Zeitrahmen und unterschiedliche Ansatzpunkte vorliegen. Die technische Analyse versucht die reale Psychologie der laufenden Kurse zu erfassen. Es gibt allerdings einen wichtigen Überschneidungspunkt und das sind die News und die Reports. Dabei kommt es, anders als bei der fundamentalen Analyse, nicht auf das Ergebnis der Neuigkeit oder des Reports an, sondern allein entscheidend ist die Reaktion des Marktes. Reagieren die Märkte nicht auf positive Nachrichten, ist dies immer ein wichtiges Zeichen von Schwäche und reagieren sie nicht auf negative, dann ist dies ein Zeichen von Stärke. Dies kann man sogar im Daytraden verwenden, da an den meisten Tagen bestimmte Nachrichten hereinkommen. Es ist sogar günstiger, es nur sehr kurzfristig zu verwenden, da die kurzfristigen Stimmungen sehr stark schwanken in Abhängigkeit von vielen Nachrichten auch aus anderen Ebenen, bekannt ist, daß erfolgreiche Sportereignisse die Stimmung verbessern,u.ä.
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